Energetische Sanierung Einfamilienhaus W.

Das Anwesen von 1967 entsprach dem energetischen Standard der Errichtung.

Für die Familie mit zwei kleinen Kindern sollte das Haus energetisch auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Die Sanierung war im bewohnten Zustand auszuführen! Aus Wirtschaftlichkeitsgründen sollten möglichst viele Fördermittel eingeworben werden. Aus diesem Grund entschied man sich für den energetischen Standard “EnEV 2007 Neubau minus 50%”.

Daneben gab es Bauschäden, vor allem an auskragenden Betonteilen (Vordach, Balkon, Eingangs-Treppe), die im Zuge der Sanierung behoben werden sollten.

Bei den ersten Entwurfsansätzen zeigte sich schnell, dass sich die Proportionen durch gleichmäßiges Aufbringen einer Schichtstärke Wärmedämmung sehr zu ihren Ungunsten verändern würden. Erst eine Egalisierung der Flächenverspünge mit einem bewussten Herausarbeiten neuer Proportionen ergab einen in sich schlüssigen Entwurf. So erhielten die Fenster plastische Faschen, die durch ihr Schattenspiel die Fassaden beleben. Nebenbei konnten hierdurch die Wärmebrückenverluste im Bereich der Fensteranschlüsse minimiert werden.

Die alten auskragenden Betonteile wurden alle rückgebaut und durch energetisch optimierte Konstruktionen ersetzt. Der Balkon z.B. trägt seine Last nur über zwei Druckstempel und zwei Zugseile ab.

Als besondere Maßnahme ist die energetische Ertüchtigung einer großen Glasbausteinwand herauszustellen. Diese 16m² große Fläche wäre im bewohnten Zustand nicht zumutbar austauschbar gewesen.

Zudem waren die Glasbausteine ohne Schäden und ein Austausch gegen ein hier notwendiges energetisch sehr hochwertiges Pfosten-Riegel-System sehr teuer geworden. Wir entwickelten in Abwandlung bestehender Systeme eine Möglichkeit, die Glasbausteine zu dämmen. Hierzu wurde eine Schale aus Gussglas vorgesetzt und der Hohlraum mit einem speziellen lichtstreuenden und wärmedämmenden Vlies gefüllt.

Auf der Seite der Haustechnik wurde eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit sehr hoher Wärmerückgewinnung, eine Gasbrennwerttherme mit optimierter Solaranlage für Heizungsunterstützung und Brauchwassererwärmung eingebaut.

DENA Deutsche Energie Agentur Gebäudedaten