International Departement Karlsruhe
Bausubstanz aus der Stadtgründungszeit
Das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Landratsamtes als Teil der dem Schloss vorgelagerten Zirkelbebauung, gehört mit zur ältesten Bausubstanz aus der Stadtgründungsgeschichte und diente ursprünglich der Unterbringung des Hofstaats und der Verwaltung der ehemaligen Residenzstadt. Die südliche Blockhälfte des ehemaligen Landratsamtes entstand nach Plänen von Jeremias Müller in den Jahren 1788-92 als Archivbau mit außerordentlich massiven Wänden, stilistisch im Übergang von Spätbarock zum Klassizismus; die nördliche, dem Schloss zugewandte Blockseite entstammt der Hand Friedrich Weinbrenners als Kanzleibau in klassizistischer Stilrichtung.
DAS INTERNATIONAL DEPARTMENT ALS MODERNES UNIVERSITÄTSKONZEPT
Der Campus der Universität mit rund 60 ha liegt direkt am Stadtzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss. Das komfortable Wohnheim des International Departments soll hier als erster Impuls in bester Lage zwischen Fußgängerzone, Schloss und Campus im Kern der historischen Stadt angesiedelt werden.
KURZE WEGE - WOHNEN UND STUDIEREN IM GLEICHEN HAUS
Neben 120 Wohn- und Studierplätzen (Wohngemeinschaften und Einzelappartements) für internationale Stipendiaten der traditionsreichen Studiengänge Maschinenbau und Elektrotechnik werden auch deren Dozenten, die Leitung und Verwaltung des International Departments und ein Hausmeister im gleichen Komplex untergebracht. Zusätzlich angeboten werden Seminar- und Übungsräume, ein zentraler Hörsaal-Komplex, eine Bibliothek, ein PC-Pool, sowie zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen.
ABLESBARE EINGRIFFE
In den zweihüftigen Haupttrakten nehmen die entkernten hofseitigen Raumzonen die gemeinschaftlichen Wohn- und Küchenbereiche auf, in den einhüftigen Nebentrakten geschieht dies über vor die alte Fassade gestellte, großflächig verglaste Anbauten. Ein neues Erschließungskonzept mit hofseitig vorgestellten Laubengängen und Treppen belebt den Innenhof und sorgt für gute Kommunikation zwischen den Wohngruppen.
DENKMALSCHUTZ UND WIRTSCHAFTLICHKEIT DURCH BEHUTSAMES VORGEHEN
Trotz umfassender Umstrukturierung wird in die Gebäudestatik und die Außenfassaden nur unwesentlich eingegriffen. Auch das Ausbauambiente der 1950er Jahre in den Treppenhäusern, der Eingangshalle, den Dachausbauten und teilweise der Fassadenelemente bleibt erhalten. Umfassende Schallschutz-, Brandschutz-, Dichtungs- und Dämmaßnahmen sichern nachhaltigen Nutzungskomfort.
INNOVATIVES ENERGIEKONZEPT
Die gesamte Warmwasser-Bereitung erfolgt solarunterstützt durch 60 m² Sonnenkollektoren, die auf der nach Süden geneigten Fläche der hofseitigen Dachmansarden montiert werden. Ein guter Wirkungsgrad ist durch hohe und konstante Abnahme gegeben. Die Zuluft für die Klimazentrale wird über ein fünfrohriges Erdregister geführt und erreicht so eine Vorkühlung im Sommer bzw. eine Vorwärmung im Winter. Die Verbesserung des Verhältnisses Gebäudevolumen zur Hüllfläche in Verbindung mit umfangreichen Dämmmaßnahmen begünstigen niedrigen Energieverbrauch.
Quelle: akbw.de/architektur/beispielhaftes-bauen
http://www.energieforum-karlsruhe.de/index.php?id=63
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=39035993&aref=image035/E0503/ROSPC200500100680070.PDF&thumb=false
Standort: Karlsruhe
Bauherr:
Landeskreditbank Baden-Württemberg Förderbank Karlsruhe
Leistungsphasen: 5-6, Kostenberechnung, Freie Mitarbeit
Planung:
Grünenwald + Heyl Architekten
Realisierung: 1998 - 2000
Fertigstellung: 2000
Nutzfläche: 8840
BRI: 38500
Bruttobausumme: ca. 10,0 Mio €