Städtebaulicher Ideenwettbewerb Neues Kongresszentrum Garmisch-Partenkirchen
Der Entwurf reagiert sensibel auf die beeindruckende Lage Garmisch-Partenkirchens, inmitten eines majestätischen Alpenpanoramas und spielt mit den hier bestimmenden Elementen: Felsen, Schluchten, Bäume, Durchblicke, Verwerfungen ...
Die massiven Gebäudeteile weisen auf die umgebenden Felsmassive hin, das vielfach gebrochene Foyer auf die Taleinschnitte und der Park auf die Wälder.
Das Gebäudeensemble wird als Landschaftsskulptur verstanden und fügt sich in die weitere und nähere Umgebung selbstverständlich ein. So verschmilzt es mit dem Park, in dem es einen besonders prägnanten Bestandsbaum als Zentrum integriert und mit der Stadt, in dem es vielfache Durchblicke bietet.
Eine Annäherung an die Formen der umgebenden Bestandsgebäude wird aus der Unvergleichbarkeit der Bauaufgaben verworfen – auch würde man sich der großen Chance berauben, das Profil Garmisch-Partenkirchens zu schärfen. Dies ist sowohl kurzfristig für die laufende Bewerbung als Austragungsort für die Skiweltmeisterschaft von besonderem Interesse als auch im Sinne einer langfristigen Stärkung des Tourismus.
Durch die gebrochene Form ist die enorme Kubatur von keinem Standpunkt aus in ihrer vollständigen Größe wahrnehmbar. Hierdurch respektiert der Entwurf die vorgefundenen Proportionen ohne sich anzubiedern. In diesem Sinne wird auch auf die tradierte Wegeführung Rücksicht genommen. Das Gebäude ist so situiert, dass es zum Umwandern einlädt und definiert mit seiner Haupteingangsseite die Raumkante zum Richard-Strauss-Platz.
Großes Augenmerk wurde auf eine wirtschaftliche Bespielung des Gebäudes gelegt. Jeder einzelne massive Baukörper ist alleine oder in Kombination mit andern nutzbar. So kann z.B. das benötigte Personal auf die entsprechende Nutzung – kleines Theater, Konzert, Kongresse unterschiedlicher Größenordnung bis hin zu größeren Messen – abgestellt werden.
Laut Juryprotokoll wurde aufgrund des Zusammenspiels von unverwechselbarer Form, Einbindung in den Kontext und überzeugender Funktionalität der 1. Preis vergeben.
Standort: Garmisch-Partenkirchen
Auslober:
Markt Garmisch-Partenkirchen
Entwurf:
Hauss Architekten
Projektleitung:
Christian Hauss
Platzierung:
1. Preis
Freiraumplanung:
Olschewski Landschaftsarchitekten BDLA
Realisierung: 2005
Tiefgarage:
450 Stellplätze
BGF: ca. 20.000
Bruttobausumme: ca. 75 Mio. €